FASD und Schulbegleitung
„Zappelphilipp“, „Störenfried“ oder „Unruhestifter“ – leider werden Kinder und Jugendliche, die im Schulalltag abweichendes Verhalten zeigen, oft noch immer so etikettiert. Dabei können die Ursachen für ihr Verhalten sehr unterschiedlich sein, wie beispielsweise das Leben mit einem Fetalen Alkoholsyndrom (FASD – Fetal Alcohol Spectrum Disorder).
Wir wissen, dass:
- das FASD-Spektrum sehr vielfältig ist, von starken kognitiven Einschränkungen bis hin zu guten Begabungen, mit teilweise uneindeutigen Erscheinungsbildern.
- das Bewusstsein für das Fetale Alkoholsyndrom in der Öffentlichkeit noch immer gering ist.
- viele Kinder mit FASD in Pflege- oder Adoptivfamilien leben.
- bei vielen Sorgeberechtigten Unzufriedenheit über die Förderung ihrer Kinder sowie das Verständnis der Lehr- und Fachkräfte besteht.
- medizinisch eindeutig belegt ist, dass FASD eine vorgeburtliche Gehirnschädigung infolge von Substanzmissbrauch der Mutter darstellt.
Oft geht FASD mit weiteren Entwicklungsstörungen wie ADHS einher, die durch eine Unteraktivierung der Synapsen und eine ausgeprägte Reizfilterschwäche verursacht werden. Diese Störungen sind jedoch nicht die Folge mangelnder Erziehung.
Schülerinnen und Schüler, die mit den Auswirkungen des Fetalen Alkoholsyndroms leben, brauchen viel Verständnis und Unterstützung. Hier setzt die Schulbegleitung an.
Im digitalen Forum erarbeiten wir gemeinsam Strukturierungshilfen und Strategien, um den betroffenen Kindern und Jugendlichen den Schulalltag zu erleichtern, ihre Teilnahme an Bildung zu fördern und gleichzeitig die Lehrkräfte sowie Sorgeberechtigte zu unterstützen und zu stärken.